Zunächst herzlichen Glückwunsch, dass Sie das Glück erfahren dürfen, Vater und Mutter zu sein und dass Ihnen neues Leben geschenkt wurde. In der Taufe sagt Gott Ja zu Ihrem Kind. Dieses Sakrament bewirkt die Eingliederung in die Gemeinschaft der Kirche. Zur Vorbereitung auf dieses Sakrament findet ein Taufgespräch statt, zu dem ich gerne zu Ihnen komme. Zur Vereinbarung eines Termins melden Sie sich bitte rechtzeitig im Pfarrbüro. Taufen finden in der Regel in einem eigenen Taufgottesdienst am Sonntag um 13.00 Uhr oder im normalen Gemeindegottesdienst statt. Eine Tauffeier für mehrere Kinder gleichzeitig ist sinnvoll, weil dadurch die Gemeinschaft der Kirche besonders erfahrbar wird.

Zur Liturgie benötigen Sie eine Taufkerze, die mit einem christlichen Symbol verziert sein soll. Ein Taufkleid wird normalerweise von der Pfarrgemeinde zur Verfügung gestellt, kann aber auch von Eltern oder Verwandten besorgt werden.

In der Fastenzeit sind keine Taufen vorgesehen, da der große Tauftag die Feier der Osternacht ist. Es wäre schön, wenn Sie sich dazu entschließen könnten, falls der Tauftermin in die österliche Zeit fällt.

Die Taufe wird vom Pfarramt ins Stammbuch der Familie eingetragen, oder auf Wunsch wird ein Taufschein ausgestellt.

Selbstverständlich ist es nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene möglich, sich taufen zu lassen. In diesem Fall ist der frühzeitige Kontakt zum Pfarramt zu empfehlen, damit eine Zeit der Vorbereitung (Katechumenat) besprochen und durchgeführt werden kann. 

 

Wir wollen um die Taufe unseres Kindes bitten...

... aber wir wissen nicht genau, was das bedeutet!

 

Vorwort - Was ist die Taufe?

Jedes Kleine Kind ist ein Wunder. Dass es zur Welt kommen darf, ist wunderbar. Stärker als sonst wird uns bei der Geburt eines Kindes bewusst, dass wir das Leben nicht machen können. Es ist uns von einem anderen geschenkt. Ein kleines Kind legt uns darum auch den Glauben an Gott nahe.
Zugleich ist das Leben eines Kindes ein sehr zerbrechliches Wunder. Wir können es beim besten Willen nicht vor allen Gefahren des Lebens bewahren. Auch unsere Suche nach jemandem, der dieses Kind schützt und segnet, führt uns zu Gott.
In der Taufe feiern wir, dass Gott mit dem Täufling Beziehung aufnimmt. In der Taufe wird der Einzelne hinein genommen in die Beziehung mit Gott. Gott will es mit diesem einzigartigen Menschen zu tun bekommen.
Und wir feiern, dass der Täufling in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird. Denn die Beziehung mit Gott geschieht immer in der Gemeinschaft der Glaubenden.
So ist die Taufe eine persönliche, familiäre Feier in der Gemeinde. Persönliche Elemente, die betonen, wie einzigartig dieser Mensch ist, und gemeinschaftliche Elemente stehen deshalb in einem spannungsreichen Verhältnis.
Die folgenden Gedanken möchten jungen Eltern und Angehörigen helfen, die Feier der Taufe besser verstehen zu lernen und sie entsprechend vorzubereiten. Das ist unbedingt notwendig, denn die Taufe ist mehr als bloß eine private Familienfeier zur Geburt eines Kindes!

 1. „Sie haben für Ihr Kind die Taufe erbeten.“

Mit diesen Worten wendet sich der Priester zu Beginn der Taufe an die Eltern. Wenn Eltern um die Taufe ihres Kindes bitten, sollten sie sich darum über ein paar Fragen im Klaren sein:
Wollen wir, dass unser Kind getauft wird?
Ist es wirklich unser Wunsch?
Was hat das Kind davon?
Bringt die Taufe etwas?
Sollen wir das Kind vielleicht später selber entscheiden lassen?

Für Eltern ist es keine Frage, ihrem Kind beizubringen, wie man isst, wie man sich anderen Kindern gegenüber benimmt. Dies sind wichtige Verhaltensweisen, die Sie Ihrem Kind vermitteln und dadurch Ihr Kind für das Leben vorbereiten.
Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Alle Wege sollen ihm offen stehen. Es soll nichts versäumen, es soll ihm nichts entgehen. Dabei kann man schnell unter Leistungsdruck geraten. Manche Kinder brauchen dann einen Terminkalender: zur musikalischen Früherziehung, zum Ballettunterricht, zu verschiedenen Sportvereinen...

Eltern sollten nicht übersehen:  Kinder brauchen mehr als das! „Sie brauchen Geschichten, die ihnen erklären, woher die Welt kommt, warum sie da sind und wo jetzt der Opa ist, der kürzlich gestorben ist. Sie wollen wissen, woher ich eigentlich weiß, dass ich da bin. Sie wollen wissen, ob die Katze glaubt, dass Gott aussieht wie eine Katze. Sie wollen wissen, warum man überhaupt auf die Welt kommt, wenn man eh wieder sterben muss: Sie wollen wissen, ob Gott ein Mann oder eine Frau oder beides ist.“ (Albert Biesinger, Gott mit Kindern wieder finden, S. 9f)

Diese Fragen der Kinder zeigen:
Sie versuchen die Welt in einem viel größeren Umfang zu verstehen. Mit ihren Fragen sprengen die Kinder unseren Alltagshorizont. Ihre Fragen sind zutiefst religiös.
Wenn Sie nun versuchen, Ihr Kind christlich zu erziehen, dann müssen diese Fragen in ihrer Familie einen Platz haben und sie sollten mit ihren Kindern Antworten darauf finden.
Sie merken, die Frage nach der Taufe ist eingebettet in ein größeres Ganzes. Eltern sollten sich im Vorfeld der Taufe die Frage beantworten: Welchen Lebenssinn möchte ich meinem Kind vermitteln?
Für uns Christen kommt dieser Lebenssinn von Gott, der uns Menschen nahe sein möchte, der zu uns hält, was auch geschieht. Der Kern des christlichen Glaubens ist: Gott liebt uns grenzenlos, grundlos, bedingungslos, über alle Maßen.
Im Alten Testament gibt es ein wunderschönes Bild für das Verhältnis von Gott und uns Menschen: Gott schließt mit uns einen Bund.

Das geschieht auch in der Taufe:
Ich bekenne mich zu Gott und Gott bekennt sich zu mir.
Er steht treu zu mir - für immer.

Damit dieser Bund tragfähig wird, müssen wir in ihn hineinwachsen.

Bei aller religiösen Erziehung kommt es darum ganz entscheidend auf IHREN GLAUBEN an!

Nur wenn Sie selber an Gott glauben, werden Sie Ihr Kind christlich erziehen können. Was ihnen wirklich wichtig ist, das werden Sie fast automatisch an Ihr Kind vermitteln. Worauf Sie großen Wert legen, das wird Ihr Kind von Ihnen lernen. Das gilt auch im Glauben.

2. „Damit erklären Sie sich bereit, es im Glauben zu erziehen."

 Ebenfalls gleich zu Beginn der Taufe werden Sie gefragt, ob Sie bereit sind, Ihr Kind im Glauben zu erziehen. Und unmittelbar vor der Taufhandlung sollen Sie das Taufversprechen stellvertretend für ihr Kind geben. Dazu werden Sie gefragt:
„Glauben Sie an Gott, den Vater, den Schöpfer;
Glauben Sie an Jesus Christus, der für uns Mensch wurde;
Glauben Sie an den Heiligen Geist, der Leben spendet.“
Ob sie ehrlich antworten können „Ja, ich glaube"?

Mehr als bei der Tauffeier selbst, erweist sich ihre Antwort im Alltag. Können Sie als Eltern zu den Grundaussagen des christlichen Glaubens stehen? Können, Sie sich davon tragen und prägen lassen?

Die Taufe Ihres Kindes ist eine Einladung an Sie, sich wieder neu mit dem eigenen Glauben auseinander zu setzen.

 Erziehen ist keine Einbahnstraße. Nicht nur die Kinder lernen von Ihnen, sondern Sie lernen auch mit und von den Kindern.
Helfen kann Ihnen dabei das Kirchenjahr mit seinem Brauchtum und seinen Festen. Sie können gleichsam handgreifliche Leitfäden sein, die Ihnen und Ihrem Kind Halt geben.
 Üben Sie das Gebet, das Gespräch mit Gott. Segnen Sie Ihr Kind, indem Sie ein Kreuzzeichen auf die Stirn zeichnen. Stellen Sie es unter Gottes Schutz. Das entlastet und befreit.

Lesen Sie Ihrem Kind aus einer Kinderbibel vor.
Die biblischen Geschichten wirken, auch wenn die Eltern Schwierigkeiten haben.
Eine große Hilfe für Eltern und Kinder sind Kleinkinder- und Familiengottesdienste.
Kinder brauchen Feste und Feiern. Viele Eltern verstehen in solchen Gottesdiensten gemeinsam mit ihren Kindern neu, wie sehr Gott zu ihnen steht.
In unserer Pfarrei gibt es dazu folgende gottesdienstliche Angebote:
Für Kinder bis zur 2. Klasse:
Kindergottesdienst am 1. Montag im Monat.
Für die Schülerinnen u.
Schüler:
Schülermessen am Mittwoch16.00 Uhr.
Für die Familien:
die Familiengottesdienste (siehe Pfarrbrief)
Es könnte eine schöne Vorbereitung auf die Taufe sein, wenn sich Eltern einen Bibeltext aussuchen würden, der ihnen gut tut, in dem sich ihr Bild von Gott gut zusammenfassen lässt und den sie ihrem Kind mit auf den Lebensweg geben wollen. Besonders spürbar wird dies, wenn die Eltern diesen Text in der Tauffeier ihrem Kind zusagen. Es kann ein Satz aus den Psalmen oder eine Geschichte aus dem Alten und Neuen Testament sein.
     "... ihr Kind im Glauben zu erziehen."

Sind Sie unsicher, ob Sie dieser Aufgabe gerecht werden können? Haben Sie den Mut, sich auf den Weg zu machen. Es lohnt sich.

Nützen Sie die Angebote in Ihrer Pfarrgemeinde und vertrauen Sie darauf: Gott wartet auf Sie und unterstützt Sie. Wichtiger als die perfekte Erziehung ist das ehrliche Bemühen. Gott freut sich, wenn Sie seine entgegen gestreckte Hand ergreifen.
 So kann die Feier der Taufe ein erster Schritt sein, die entgegen gestreckte Hand Gottes neu zu entdecken und sie dankbar anzunehmen. Denn hier dürfen wir wissen: Gott sagt Ja zu uns.

 3. „Mit großer Freude nimmt dich die christliche Gemeinde auf.“

Mit der Taufe tritt der einzelne ein in die Gemeinschaft der Kirche. Die Taufe ist eingebunden in das Leben der Pfarrgemeinde. Das hat für beide Seiten Folgen:

a) Für die Eltern und den Täufling:
Die Taufe ist keine reine Familienfeier unter Ausschluss der Öffentlichkeit, vielmehr gehört sie ganz wesentlich zum Leben der Gemeinde. Aus diesem Grund ist die gemeinsame Taufe mehrerer Kinder und die Teilnahme der Gemeinde der eigentlich von der Taufliturgie vorgesehene Regelfall.
Ein "Anrecht" auf eine Einzeltaufe gibt es nicht. Der Gemeindecharakter ist besonders ausgeprägt, wenn die Taufe zumindest gelegentlich im Rahmen des normalen Sonntagsgottesdienstes stattfindet.
Für die meisten wird die Gemeinschaft der Glaubenden ganz konkret erlebbar in der Pfarrgemeinde vor Ort. Deshalb ist die Pfarrkirche, zu der die Eltern gehören, der normale Ort der Taufe. Selbst wenn triftige Gründe dafür sprechen, sein Kind andernorts taufen zu lassen, sollten Sie auf jeden Fall frühzeitig Ihr zuständiges Pfarramt aufsuchen. Lassen Sie doch diesen freudigen Anlass, miteinander in Kontakt zu kommen, nicht verstreichen.

b) Für die Pfarrgemeinde
Der gemeinschaftliche Aspekt der Taufe verpflichtet auch die (verantwortlichen) Mitglieder der Pfarrgemeinde. Die Täuflinge und ihre Eltern sollten einen festen Platz im Gebet der Pfarrei haben.

Zumindest eine kleine Zahl an Gemeindemitgliedern sollte an jeder Taufe teilnehmen, um so zu zeigen: Wir nehmen Anteil daran, tragen die Entscheidung der Eltern mit und freuen uns über den Zuwachs in unserer Gemeinde. In manchen Pfarreien kommt dies durch die Teilnahme eines Pfarrgemeinderatsmitglieds und dessen Gratulation zum Ausdruck.

4. Die Riten und Zeichen der Taufe

Die Riten und Zeichen der Taufe wollen die Bejahung und Zuneigung Gottes erlebbar machen. Dabei dürfen alle, die die Taufe mitfeiern, diese Zusagen auch auf sich selber beziehen. 

a) „Christian, ich taufe dich":
Bei der Taufe wird das Kind mit Namen angesprochen.
Vor Gott sind wir keine anonyme Masse oder eine Nummer. Der ganz konkrete Mensch ist bei Gott unbedingt erwünscht. Er hat jedem einzelnen das Leben gegeben und als sein geliebtes Gegenüber gewollt.
Über das Kind wird Wasser gegossen. Das Wasser ist ein tiefes Symbol. Ohne Wasser können wir nicht leben. Wasser schenkt Leben und Zuversicht. So dürfen wir auch Gottes Liebe zu uns verstehen. Gott ist lebenswichtig.

b) „Du wirst nun mit dem heiligen Chrisam gesalbt“:
Nach der Taufe wird das Kind mit Chrisam gesalbt. Die Salbung mit diesem kostbaren Öl möchte spüren lassen: Du bist ein Königskind. Du hast eine Würde von Gott, die dir niemand nehmen kann. Du bist Gott unendlich wertvoll. Gottes Heiliger Geist wohnt in dir.

c) „Dieses weiße Kleid soll dir ein Zeichen dafür sein, dass du in der Taufe neu geworden bist und ... Christus angezogen hast":
Dann wird ein weißes Kleid über den Täufling gelegt. Das weiße Kleid zeigt: Ein Neuanfang ist jetzt gemacht worden. Bei Gott bleiben wir ein Leben lang Anfänger. Und: Wir dürfen ein Leben lang immer wieder neu anfangen.
Christ zu sein, d.h. wie Christus zu leben, ist immer eine Nummer zu groß für uns. Und dennoch heißt es sich bemühen, immer mehr darin hineinzuwachsen. Gleichzeitig steckt darin eine große Verheißung: Wir sind eingeladen zum großen Gastmahl, zum Gemeinschaft mit Gott und den Menschen, jetzt und über den Tod hinaus.

Übrigens: Haben Sie schon mal überlegt, sich ein Taufkleid für die eigene Familie anzuschaffen? Evtl. jeweils den Namen des Täuflings einzusticken?

d) „Empfange das Licht Christi":
Der Vater zündet an der Osterkerze die Taufkerze an. Jesus Christus will das Licht des Lebens sein. Er erhellt das Dunkle in unserem Leben. Von seinem Leben sollen wir uns anstecken, zu einem christlichen Leben begeistert lassen. Er will Halt und Orientierung in den Ereignissen des Alltags sein.

e) „Der Herr öffne dir Ohren und Mund“:
Abschließend berührt der Priester Ohren und Mund des Täuflings. Damit soll deutlich werden: Gott öffnet die Ohren, damit wir seine großen Zusagen für unser Leben hören können. Gott öffnet uns die Augen, damit wir die Wunder seiner Nähe sehen können und er öffnet uns den Mund, damit wir seine Liebe weitersagen können. Wer Gottes Wunder in seinem Leben "sieht und hört", dem mag schier das Hören und Sehen vergehen, dem geht der Mund über von dem, was er erfahren durfte.

5. „Sie sollen mithelfen, dass aus dem Kind ein guter Christ wird.“

Der Pate/die Patin ist ein Begleiter des Kindes auf seinem Weg zum eigenen Christ sein. Er ist ein Brückenbauer, der eine Brücke zwischen seinem Patenkind und dem christlichen Glauben schlägt. Deshalb ist es notwendig, dass er auf "zwei Beinen steht":
Auf der einen Seite sollte es jemand sein, der Zugang zu Kindern und Jugendlichen findet; wenn er nicht all zu weit vom Täufling entfernt wohnt ist das natürlich ein Vorteil.
Auf der anderen Seite sollte er im Glauben beheimatet sein, um ihn vorleben und Rede und Antwort über ihn stehen zu können.

Deshalb verlangt die Kirche:
Der Pate sollte wenigstens 16 Jahre alt sein
(aus gerechten Gründen ist eine Ausnahme zulässig) und die Sakramente der Taufe, Firmung und Erstkommunion empfangen haben; das Patenamt setzt eine gewisse geistige Reife voraus.
Der Pate steht für die Kirche ein, in die das Kind aufgenommen wird. Darum geht die Kirche davon aus, dass er römisch-katholisch ist. Im Zuge der Ökumene können nichtkatholische Christen als Taufzeugen hinzugezogen werden.
Die Kirche legt es nahe, dass Tauf- und Firmpate identisch sind.

Die Wahl des Paten ist also keine Frage des Verwandtschaftsgrades, sondern sollte diese Kriterien im Auge haben.

All dies zeigt, dass das Patenamt sich nicht auf das Halten des Kindes am Tauftag und (Geld-)Geschenke an den Geburtstagen beschränkt. Die Aufgaben des Paten währen ein Leben lang oder zumindest bis der Täufling eigenständig ist.
Ein paar Anregungen dazu:
Nehmen Sie sich öfters einmal die Zeit, ihrem Patenkind, solange es klein ist, aus der Bibel vorzulesen. In späteren Jahren können Sie es auf den Glauben hin ansprechen.
Bei der Taufe haben Sie Ihrem Patenkind als kurzes Segensgebet ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet. Dieses Zeichen braucht nicht auf die Taufe beschränkt bleiben. Sie können Ihrem Patenkind bei Besuchen ein Kreuzzeichen (mit Weihwasser) auf die Stirn machen und es in Ihr Gebet mit einbeziehen.
'Spricht etwas dagegen das Kind, für dessen religiöse Erziehung Sie mitverantwortlich sind, zum Gottesdienst abzuholen?
Wichtiger als der Geburtstag sollte für Sie als Taufpaten der Namenstag und der jährliche Tauftag sein!
Geschenke sollten einen Bezug haben zur religiösen Aufgabe, die Sie für Ihr Patenkind übernommen haben.
Freilich am wichtigsten sind Sie selbst mit Ihrer Zeit und Ihrem Interesse am Kind, mit Ihrer christlichen Überzeugung und Ihrem Glauben, für den Sie gerade stehen sollen.

6. „Ich habe dich beim Namen gerufen..."

Unser Name ist mehr als bloß irgendeine notwendige, genauere Bezeichnung. Er gibt uns eine unverwechselbare Identität und begleitet uns ein Leben lang. Er gibt uns Würde, denn wir sind nicht "irgendwer" und nicht "irgendeiner", keine Nummer und kein anonymer Mensch.
Auch und gerade bei Gott haben wir diese unverlierbare Würde. "Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst so lesen wir bei Jesaja (43,1). In der Taufe dürfen wir das erfahren: Gott nennt uns beim Namen. Er meint mich. Mich ganz persönlich. Keinen anderen.
Ein lateinisches Sprichwort sagt: "Nomen est omen" und meint soviel wie: jeder Name hat eine Bedeutung, ist wie ein Vorzeichen für einen Menschen. Wir wollen doch gute Vorzeichen für das Leben unserer Kinder!

Darum ist es wichtig, dass Eltern sich gut überlegen, welchen Namen sie ihrem Kind geben. Denn ihr Kind wird ein Leben lang mit diesem Namen gerufen: in Familie, Schule, Beruf und Partnerschaft.

Und ihr Kind wird sie irgendwann einmal fragen: „Sag mal, warum hast du mir damals eigentlich genau diesen Namen gegeben?" Was werden Sie darauf antworten? „Weil mir nichts Besseres eingefallen ist?" „Du heißt Kevin, weil ich damals den Film sah: Kevin allein zu Haus..." „Du heißt Madeleine, weil ich so auf französische Namen steh..." "Du heißt Pumukl, weil ich damals etwas Ausgefallenes wollte..."

Oder werden sie antworten:
„Weil dein Name im Deutschen eine besondere Bedeutung hat..."
„Du heißt Irene, weil das aus dem Griechischen kommt und 'Frieden' bedeutet." „Du heißt Johannes, weil das im Hebräischen 'Gott ist gnädig' bedeutet." „Du heißt Felix, weil das Lateinisch ist und übersetzt 'der Glückliche' heißt." 
Sie merken, viele Namen kann man übersetzen. Sie erhalten dadurch noch eine tiefere Botschaft, die ihnen und ihrem Kind wichtig sein könnte. Versuchen Sie darum, die Bedeutung des von Ihnen in Erwägung gezogenen Namens zu erschließen. Verschiedene Bücher über Namen und Namenspatrone helfen Ihnen dabei. So ein Buch im Bücherregal der Familie zu haben ist auch für später wertvoll. Sie können es sich aber bestimmt ausleihen - sei es bei Bekannten oder auch beim Pfarrer! Machen Sie sich die Mühe! Die Namensliste im Stammbuch der Familie ist zwar wertvoll, aber sie liefert bei weitem nicht so viele Informationen...

Oder werden Sie antworten:
"Weil du einen ganz besonderen Namenspatron hast!"
Ohne gute Freunde kommt niemand gut durchs Leben. So ein guter Freund könnte auch ein Heiliger, bzw. ein bedeutender Mensch aus der heiligen Schrift werden, wenn ihr Kind seinen / ihren Namen trägt. In mancher Eigenschaft könnte dieser Namenspatron dann zum Vorbild für ihr Kind werden.
Haben Sie schon mal die biblischen Namen überlegt?
Sie könnten dann mit ihrem Kind leicht nachlesen, welche Bedeutung der/die Namenspatron/-in für uns Christen hatte, bzw. was er oder sie getan und erlebt hat: z.B. Tobias und Raphael (das Buch Tobit überliefert uns im AT einen wunderschönen Bericht über die beiden), David (der singende und bedeutende König von Israel); Rut (eine äußerst liebevolle Frau des AT); die Namen der Apostel, von Maria Magdalena (erste Osterzeugin), von Veronika (die Frau am Kreuzweg)...
Oder sie geben ihrem Kind den Namen eines Heiligen!

Seit den Anfängen der Kirche wurden herausragende Christen nach ihrem Tod besonders geehrt. Sie wurden "Heilige" genannt, weil sie Vorbilder für ein Leben aus dem Glauben sind. Man verehrt (= lobt) sie für ihre Taten, ihre Worte, ihr Leben.
Und seit Jahrhunderten ist es bei Christen üblich, einem Neugeborenen den Namen eines Heiligen zu geben - aufgrund einer besonderen Eigenschaft, die ihn auszeichnet und die man sich für sein Kind wünscht.
Beispiel: "Du heißt Martin, weil ich mir wünsche, dass du ein Mensch wirst, der so handelt wie er." - "Du heißt Christoph, weil der HI. Christophorus dich besonders beschützen soll." - "Du heißt Teresa, weil die HI. Teresa von Avila sich auch etwas sagen traute." usw. Auch in dazu braucht es das Nachschlagen in einem Buch über Namenspatrone.

Wählen Sie einen Namen und Namenspatron aufgrund einer besonderen Beziehung!
z.B. "Du heißt Anna, nach der Sei. Anna Schäffer, an deren Grab in Mindelstetten wir oft beten." – „Du heißt Peter, weil du am 29. Juni geboren bist." – „Du heißt Sebastian, weil dein Vater, dein Opa, dein Uropa den Hl. Sebastian schon immer sehr verehrt haben." usw.
Überlegen Sie, ob die Urform des Namens nicht besser ist als eine Kurz-Form!

7. Namenstag und Tauftag

Natürlich kommt es nicht nur darauf an, sich Gedanken zu machen bei der Namenswahl, sondern dem heranwachsenden Kind diesen Namen und seinen Namenspatron auch zu erschließen und ihm eine Beziehung zu ihm zu ermöglichen.
Wenn Sie Ihrem Kind einen Namenspatron zur Seite gestellt haben, dann lassen sie den Namenstag nicht achtlos verstreichen! Feiern Sie den Festtag des Heiligen auch als Fest in ihrer Familie. Lesen oder Erzählen Sie beim gemeinsamen Essen / Kaffeetrinken seine Geschichte. Schenken Sie dem Kind ein Bild, eine Figur des Namenspatrons (evtl. der Pate) und stellen sie es an diesem Tag bewusst in die Mitte, schmücken Sie es mit Blumen, beten Sie mit dem Kind und der ganzen Familie um die Fürsprache und Hilfe des Namenspatrons. Wenn es möglich ist, besuchen Sie den Gottesdienst an diesem Tag.
An welchen Tagen die betreffenden Heiligen ihre Gedenktage und Feste haben, finden Sie entweder in einem Buch über Namenspatrone oder in einem Heiligenkalender; viele Pfarreien überreichen zur Taufe bereits eine kleine Information über den Namenspatron. Fragen Sie einfach beim Taufgespräch danach!

Ebenso wichtig wäre die Feier des Tauftages!
Wir feiern alle möglichen Feste, Jubiläen und Jahrestage - nur der Tag, an dem wir ein Kind Gottes wurden gerät, so selbstverständlich in Vergessenheit.
Pflegen Sie die Erinnerung an die Taufe durch das Anzünden der Taufkerze jeweils an diesem Tag. (Wenn sie abgebrannt ist, die Erstkommunionkerze verwenden oder eine neue Kerze, speziell zu diesem Zweck gestaltet, anzünden.) Beten Sie gemeinsam, sagen Sie mit ihrem Kind Gott Dank für das vergangene Jahr, bitten Sie um seinen Segen für das folgende. Verwenden Sie bewusst Weihwasser, das an die Taufe erinnert, oder besuchen sie an diesem Tag die Taufkirche ihres Kindes und zeigen Sie ihm den Taufstein. Gemeinsam die Bilder oder den Film von der Taufe anzusehen, wäre ein weiteres Gestaltungselement des Tauftages.

Sie werden merken, wie wichtig ihrem Kind im Lauf der Jahre dieser Tag und die Taufe auf diese Weise werden.

8. Der Tauftermin

Bevor Sie als Eltern überhaupt nach einem Tauftermin fragen, sollten Sie die eingangs erwähnten Fragen diskutieren und beantworten.
Will ich wirklich, dass mein Kind Christ wird?
Bin ich bereit, ihm dass Christ sein beizubringen?
Lebe ich als Christ? Will ich mich bemühen, als Christ zu leben?
Natürlich könnten Sie sich diese Fragen schon im Vorfeld, z.B. bei der Ehevorbereitung und während der Schwangerschaft stellen.

Wenn Sie dem Positiv gegenüberstehen, sollten Sie sich informieren, wie in Ihrer Pfarrei Taufe gefeiert wird.
Jede Pfarrei pflegt - ja nach Größe und mehrfacher Zuständigkeit des Pfarrers - eine andere Praxis. In manchen Pfarreien gibt es feste Tauftermine - fragen Sie nach; meistens stehen Sie Wochen im vor aus fest. In anderen Pfarreien wird der Termin individuell mit den Eltern vereinbart. Der eigentliche Tauftermin ist der Sonntag, oft ist auch Samstagnachmittag möglich. Überlegen Sie, ob nicht auch die Osternacht ein geeigneter Tauftermin für Ihr Kind wäre!
In jedem Fall ist es wichtig, rechtzeitig im Pfarrbüro / beim Pfarrer anzurufen! Der "Wunschtermin" ist aus verschiedensten Gründen nicht immer möglich. Wer früh genug dran ist und nicht vorher schon den Paten und die ganze Familie eingeladen hat, der wird auch einen anderen. passenden Termin mit dem zuständigen Pfarrer vereinbaren können.

9. Das Taufgespräch

Niemand würde je ein Haus zu bauen beginnen, wenn er nicht vorher mit einem Architekten über den Plan gesprochen hätte...
Das Taufgespräch will helfen, den Sinn und die Gestaltung der Tauffeier zu besprechen, sowie offene Fragen zu klären.
Ich komme gerne zu Ihnen nach Hause zu einem persönlichen Gespräch. Es ist wichtig, einen gemeinsamen Termin zu finden. Wenn von Ihrer Seite her Schichtplan oder Urlaub einengt, bitte früh genug nachfragen! Richten Sie zum Taufgespräch das Stammbuch der Familie und evtl. die Geburtsurkunde für religiöse Zwecke her.
Wenn Sie von anderen Taufen einzelne Elemente / Texte gesammelt haben, die Ihnen gefallen, ist das Taufgespräch der richtige Ort, über deren Verwendung in der Tauffeier zu reden.

10. Nach der Taufe

Viele junge Eltern sehen die Taufe als einzelne Feier, die nach dem Taufkaffee wieder vorbei ist. Wer diese Gedanken aufmerksam gelesen hat, dem ist bewusst, dass es nach der Tauffeier in der Kirche erst richtig losgeht! Was Eltern und Paten bei der Taufe versprochen haben, muss nun Gestalt gewinnen. Es geht um das Einüben des Glaubens, das Vorleben und Antworten...
Wir bitten Sie herzlich, lassen Sie diesen Teil der Taufe nicht zu kurz kommen! Nützen Sie die Angebote Ihrer Pfarrgemeinden! Begreifen Sie Taufe, Erstkommunion und Firmung als einen Weg, der junge Christen zu einem lebendigen Glauben führt.
Für diesen Weg tragen Sie als Eltern und Paten entscheidende Verantwortung. Stellen Sie sich dieser Aufgabe - auch wenn Sie manchmal schwer ist - mit Überzeugung und Freude am Glauben. Bleiben Sie sich bewusst, dass Gott jeden einzelnen Schritt auf diesem Weg mit Ihnen geht!