.... auf einem nicht unbedeutenden Hügel gegen Nordost und von da herab in das Thal gegen Westen und Süden liegen die ländlichen Hütten Sallingbergs. ..

So gebaut bilden die Dorfwohnungen die Gestalt eines Halbzirkels, in dem die auf dem Berge und zwar auf dem höchsten Punkt desselben sich befindliche Kirche mit ihrem Thurme als ein bedeutender Punkt erscheint, der vor anderen stark in die Augen fällt.“

Mit diesen Worten beschreibt Expositus Alois Hofbauer zu Beginn seiner Ortschronik aus dem Jahr 1832 die Lage von Sallingberg.


Der Berg, auf dem die Kirche steht, ist wirklich eine geologische Besonderheit und von daher ist es auch nachvollziehbar, dass sich die Menschen schon in früher Zeit um solche Geländeformen herum ansiedelten.

Der Bach im Tal, der Sallingbach, der bei Abensberg in die Abens mündet, bietet eine biologische Besonderheit, eine Muschelart, die als schon ausgestorben galt:
Unio crassus ist ihr Name.
Im Sallingbach ist das einzige überlebensfähige Vorkommen in Deutschland.


Schauen wir nun aber zurück in die Entstehungsgeschichte des Dorfes: Die Gründe Sallingbergs und der Ortschaften rundherum waren auf verschiedene Herrschaften bzw. Klöster grundbar (d.h. die Siedler bzw. Bauern mussten Abgaben entrichten): den Klöstern Rohr, Weltenburg, Scheyern (der Ort Scheuem ist mit dem fast gleichnamigen Kloster bei Pfaffenhofen, einem Stammsitz der Wittelsbacher, eng verbunden), an Adlhausen, der Alten Kapelle in Regensburg, Biburg und den Pflegegerichten Abensberg und Kelheim. Da in Sallingberg selbst kein Adelsgeschlecht saß, gibt es keine Schenkungsurkunden und es tauchen auch in anderen Urkunden keine Sallingberger als Zeugen auf. Wie alt das Dorf mit seinen dazu gehörenden Ortschaften wirklich ist, kann man daher auch nicht genau feststellen. Sicher gehörte es aber um das 12. bzw. 13. Jahrhundert den bayerischen Herzögen. Das geht eindeutig aus einer Schenkungsurkunde von Herzog Ludwig 1., dem Kelheimer aus dem Jahre 1209 hervor. Der bayerische Herzog übergab an den Propst des Augustiner-Chorherrenstiftes Rohr, Hugo 1., die Kapelle zu Sallingberg.

Ludwig der Kelheimer tauschte 1227 einen Besitz in Sallingberg gegen ein Weltenburger Klostergut in Schlaidt, einer Einöde am Hopfenbach ein. In den Weltenburger Traditionen sind zwei Klostergüter in Sallingberg aufgeführt, der Weltenhof und der „ander Hof“.

Weitere Urkunden aus dem Jahr 1231 von Herzog Otto IV. und aus dem Jahr 1273 von Herzog Heinrich VII. bestätigen die Schenkung der Kapelle durch Ludwig I.. In den Konfirmationsbullen von Papst Gregor X. und von Papst Innozenz IV. wird ebenfalls diese Zugehörigkeit zum Kloster Rohr bestätigt. 1247/48 löste Hugo 11. Propst von Rohr einen Besitz in Mantelkirchen wieder aus, den ein Fridericus an einen Sallingberger verspielt hatte.

Der Stegenhof wird etwas später in einer Schenkungsurkunde aufgeführt. Darin verfügt Ulricus von Offenstetten, Dekan in Kelheim, dass aus diesem Hof jedes Jahr ein Schaff Roggen an das Kloster Rohr gebracht werden soll.

Im Jahr 1408 kommt die Kapelle in Ursbach durch einen Tausch von der Pfarrei Reißing an die Pfarrei Sallingberg. Der Pfarrer Friedrich der Aichennagl erhielt als Ausgleich für Ursbach Güter in Muß und in Schambach. 1446 werden in den Zehentlisten von Weltenburg ein Conrat Grabmaier und ein Hannes Kochmaier, beide von Vrspach (Ursbach) aufgeführt. 1451 lässt der berühmte Propst Petrus Fries vom Kloster Rohr für die Kapelle in Ursbach einen neuen Altarraum bauen.

Sallingberg wurde seit der Schenkung der Kirche nach Rohr durch Ludwig den Kelheimer immer von Chorherren des Klosters seelsorglich betreut, d. h. Chorherren waren Pfarrer in Sallingberg. Daran änderte sich bis zur Säkularisation im Jahre 1803 nichts. Über diesen langen Zeitraum sind nur wenige Aufzeichnungen da. Im Wesentlichen hat sie Alois Hofbauer, der zweite Expositus ab dem Jahr 1831 zusammengetragen.

Quelle: Festschrift 125 Jahre FFW Sallingberg